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Gipfelstürmer in Sachen Klimaschutz

Zehn Finalisten warteten beim 8. Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress in Leinfelden-Echterdingen mit Spannung auf die Entscheidung der Fachjury: Wer von ihnen würde mit einem von drei Gipfelstürmer-Awards ausgezeichnet?


Zehn Finalisten warteten beim 8. Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress in Leinfelden-Echterdingen mit Spannung auf die Entscheidung der Fachjury: Wer von ihnen würde mit einem von drei Gipfelstürmer-Awards ausgezeichnet? Mit der Jebens GmbH aus Korntal-Münchingen gewann ein Stahl verarbeitender – und damit traditionell sehr energieintensiver – Betrieb einen der begehrten Energieeffizienzpreise.


Zum zweiten Mal wurde dieser Award vom Regionale Kompetenzstellen Netzwerk Energieeffizienz (KEFF) vergeben. Er würdigt vorbildliches unternehmerisches Engagement zur Optimierung der Energiebilanz. Jebens sicherte sich den zweiten Platz auf der Siegertreppe. Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller übergab den drei Preisträgern den Award als sichtbares Zeichen für ihre Macher-Mentalität. Alle Finalisten, aber insbesondere die drei Gewinner, hätten nicht nur über Klimaschutz gesprochen, sondern in ihren Unternehmen wichtige Maßnahmen mit messbarem Erfolg umgesetzt, so der Minister.

Voraussetzung für eine Teilnahme an dem Wettbewerb war der sogenannte KEFF-Check. Diese Analyse durch KEFF-Spezialisten ermittelt Effizienzpotenziale im Unternehmen und gibt den Firmen konkrete Ansatzpunkte zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz. Für Jebens war dieser Check eine willkommene Ergänzung zu dem breiten Maßnahmenspektrum, das im Unternehmen bereits seit Jahren zur Verbesserung des CO2-Fußabdrucks konsequent umgesetzt wird. 2012 erhielt der Stahlverarbeiter die Zertifizierung nach dem Energiemanagementsystem ISO 50001. Die Hallenbeleuchtung wurde auf LED-Lampen umgestellt, der Heizölkessel durch eine Gasheizung ersetzt, Maschinen und Anlagen am Wochenende abgeschaltet und eine witterungsgesteuerte Heizungsregelung eingeführt. Außerdem übernahm ein neuer kleiner Kompressor die Grundlastversorgung der Maschinen und reduzierte dadurch die Einsatzzeiten des Hauptkompressors. So senkte Jebens – trotz erheblicher Ausweitung der Produktion und des Maschinenparks – binnen sieben Jahren den Stromverbrauch um 15 Prozent.


Dennoch fanden die KEFF-Berater fünf weitere Möglichkeiten zur Energieeinsparung, die Jebens gerne aufgriff und umsetzte. So wurde unter anderem die Lüftungsanlage zur Wärmerückgewinnung umgebaut, der Betriebsdruck der Druckluftanlage gesenkt und eine Nachtabschaltung der Maschinen installiert. Dieses nicht nachlassende Engagement des Spezialisten für Maßarbeit in Stahl steht aus Sicht der Jury beispielhaft für alle Preisträger und soll andere Unternehmen zum Nachmachen inspirieren. Aus den Händen des Ministers nahm Ulrich Schulz, Kaufmännischer Leiter bei Jebens, deshalb den mit 5.000 Euro dotierten Preis entgegen.


© Eric Vazzoler

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